Qualifikation: Masterplan
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Qualifikationsmöglichkeiten: Masterplan und Immobilienentwicklungsplan
Der betriebliche Masterplan und der Immobilienentwicklungsplan zählen zu den zentralen strategischen Instrumenten in Unternehmen, die einen eigenen Standort besitzen, verwalten oder weiterentwickeln möchten. Sie beinhalten nicht nur die langfristige Planung der Immobilien und Liegenschaften, sondern auch die Einbindung in betriebliche Prozesse, Nachhaltigkeitsziele und künftige Unternehmensstrategien. Die Erstellung und Umsetzung eines betrieblichen Masterplans oder Immobilienentwicklungsplans setzt fundiertes Fachwissen aus unterschiedlichen Disziplinen voraus. In Deutschland stehen zahlreiche Qualifikationswege offen: Von akademischen Abschlüssen in Architektur, Bauingenieurwesen oder Immobilienmanagement über IHK-Fortbildungen wie Immobilienfachwirt bis hin zu spezifischen Zertifikaten für Projektmanagement oder Facility Management. Jedes dieser Angebote bringt eigene Befähigungen und Berechtigungen mit sich, ist mit unterschiedlichen Aufwänden verbunden und bietet einen individuellen Mehrwert für Unternehmen und Mitarbeitende.
Die richtige Wahl der Qualifikation orientiert sich an den persönlichen Karrierezielen, den betrieblichen Anforderungen und dem gewünschten Verantwortungsbereich. Insbesondere in Zeiten großer Veränderungen am Immobilienmarkt und steigender Anforderungen an Nachhaltigkeit und Digitalisierung sind gut ausgebildete Fachkräfte entscheidend, um langfristig erfolgreiche und zukunftsfähige Immobilienstrategien zu gestalten.
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- Weiterbildungen
- Meisterausbildungen
- Befähigungen
- Aufwand
- Wert
- Aspekte
Relevanz von betrieblichen Masterplänen und Immobilienentwicklungsplänen
Die Planung und Steuerung von Immobilienportfolios gewinnt in Unternehmen zunehmend an Bedeutung. Mit einem betrieblichen Masterplan werden langfristige Ziele, Strategien und Bedarfe definiert, etwa im Hinblick auf Standortwahl, Neubau- oder Renovierungsprojekte, Flächenmanagement und Nachhaltigkeit. Ein Immobilienentwicklungsplan konzentriert sich hingegen stärker auf konkrete Entwicklungs- und Investitionsprojekte für einzelne oder mehrere Objekte.
Synergieeffekte: Beide Planungsinstrumente sind eng miteinander verzahnt; sie gewährleisten, dass Investitionsentscheidungen nicht isoliert, sondern unter Berücksichtigung der Gesamtunternehmensstrategie getroffen werden.
Steigende Komplexität: Themen wie Nachhaltigkeit, gesetzliche Vorgaben, digitale Tools (z. B. Building Information Modeling, BIM) und vielfältige Fördermöglichkeiten erhöhen die Anforderungen an das Fachwissen erheblich.
Akademische Abschlüsse (Bachelor und Master) - Bachelor-Studiengänge
Architektur: Fokussierung auf Entwurf, Bauplanung, Baukonstruktion. Je nach Schwerpunkt werden Grundlagen in Projektentwicklung und Immobilienwirtschaft vermittelt.
Bauingenieurwesen: Technische Planung, Statik, Konstruktion und Projektmanagement stehen im Vordergrund. Ideal, um umfassende Kenntnisse über Bauprozesse zu erlangen.
Wirtschaftsingenieurwesen mit Schwerpunkt Bau/Immobilien: Kombination aus betriebswirtschaftlichem und bautechnischem Know-how. Vermittelt Grundlagen der Projektsteuerung und Immobilienökonomie.
Immobilienwirtschaft (z. B. Real Estate Management): Vermittelt Wissen in Immobilienbewertung, -finanzierung, Portfolio- und Asset Management sowie rechtliche Grundlagen.
Master-Studiengänge
Master of Science (M.Sc.) in Real Estate Management: Vertiefung in den Bereichen Projektentwicklung, Property & Facility Management, Finanzierung, Recht und Marketing.
Master of Science (M.Sc.) in Facility Management: Schwerpunkt auf effiziente und nachhaltige Bewirtschaftung von Immobilien im laufenden Betrieb.
Master of Business Administration (MBA) mit Immobilienbezug: Vermittelt tiefgehende Management- und Führungsqualitäten mit Fokus auf die Immobilienbranche.
Befähigungen und Berechtigungen:
Akademische Grade ermöglichen in der Regel Führungsaufgaben, Projektverantwortung und sind oft Grundvoraussetzung für leitende Positionen in Planung und Entwicklung.
Wer ein Architekturstudium erfolgreich abschließt und sich in die Architektenkammer eintragen lässt, hat die Bauvorlageberechtigung (sofern die länderspezifischen Voraussetzungen erfüllt sind).
Aufwände:
Studiendauer (Vollzeit Bachelor i. d. R. 3–4 Jahre, Master 1–2 Jahre).
Kosten: An staatlichen Hochschulen meist Semesterbeiträge, an privaten Hochschulen können Studiengebühren von mehreren Tausend Euro pro Semester anfallen.
Hoher zeitlicher Aufwand durch Pflichtveranstaltungen, Praktika und Projekte.
Wert für Unternehmen und Mitarbeitende:
Unternehmen profitieren von hoch qualifizierten Mitarbeitenden, die komplexe Planungs- und Entwicklungsprozesse souverän steuern können.
Mitarbeitende verbessern ihre Karrierechancen, können leitende Positionen übernehmen und verfügen über anerkanntes, breites Fachwissen.
Berufliche Weiterbildung über Industrie- und Handelskammer (IHK) - Geprüfte/r Immobilienfachwirt/in (IHK)
Vermittlung von betriebswirtschaftlichem und immobilienwirtschaftlichem Fachwissen: Immobilienrecht, Finanzierung, Investition, Objektverwaltung, Marketing und Immobilienbewertung.
Zielgruppe: Kaufmännische Angestellte oder Quereinsteiger, die sich speziell in der Immobilienwirtschaft weiterqualifizieren wollen.
Geprüfte/r Betriebswirt/in (IHK) mit Schwerpunkt Immobilien
Vertiefte betriebswirtschaftliche Kenntnisse, Managementkompetenzen und Branchenschwerpunkte im Immobiliensektor.
Gute Grundlage, um in Führungspositionen vorzustoßen.
Immobilienökonom/in (z. B. IHK, ADI, IREBS)
Aufstiegsweiterbildung mit starkem Praxisbezug.
Fokus: Immobilienbewertung, Projektentwicklung, Recht, Controlling und Finanzierung.
Befähigungen und Berechtigungen:
Diese IHK-Abschlüsse qualifizieren für leitende Positionen in der Immobilienverwaltung, Projektsteuerung und -entwicklung.
Keine direkte Bauvorlageberechtigung, da hierfür ein abgeschlossenes (Fach-)Hochschulstudium in Architektur oder Bauingenieurwesen und die Eintragung in die Kammer notwendig ist.
Aufwände:
Dauer: Zwischen 12 und 24 Monaten (berufsbegleitend).
Kosten: Lehrgangsgebühren variieren (zwischen 2.000 und 5.000 Euro), hinzu kommen Prüfungsgebühren der IHK.
Teilweise zeitintensiv durch Präsenzphasen oder Blockseminare an Wochenenden.
Wert für Unternehmen und Mitarbeitende:
Unternehmen: Fachkräfte, die über praxisnahes Wissen zur Immobilienentwicklung, -verwaltung und -finanzierung verfügen. Höhere Expertise im Immobilienportfolio-Management.
Mitarbeitende: Erschließung neuer Karriereschritte, Aufstieg in Teamleitungs- oder Managementfunktionen durch anerkannte Fortbildungsabschlüsse.
Certified Project Manager (GPM/IPMA/PMI)
Teaching methods of classic and agile project management, risk management, scheduling, budgeting and quality assurance.
Ideal for managing complex construction and real estate projects as well as overarching master plans.
Certified Facility Manager (e.g. GEFMA)
Focus on the holistic facility management process: technical operations, infrastructure, commercial administration, maintenance and sustainability.
Relevant for ongoing operations and the implementation of modernization measures in the real estate portfolio.
Certificate courses in real estate valuation
Teaching of basic and specialist knowledge for market value determination and valuation according to German (ImmoWertV) and international standards (IVS).
Helpful in the preparation and evaluation of profitability analyses in development projects.
Befähigungen und Berechtigungen:
Je nach Zertifizierung und Anbieter: Befähigung, spezielle Projektmanagement- oder Facility-Management-Aufgaben professionell zu übernehmen.
Keine bauvorlageberechtigende Wirkung, aber Nachweis fundierter Fachkompetenz.
Aufwände:
Dauer: Kurzlehrgänge von einigen Tagen bis zu umfassenderen Programmen über mehrere Monate.
Kosten: Variieren stark (von wenigen Hundert bis mehreren Tausend Euro).
Berufsbegleitende Konzepte oft möglich.
Wert für Unternehmen und Mitarbeitende:
Unternehmen: Zertifizierte Mitarbeitende können Projekte zielgerichtet steuern, Risiken minimieren und dadurch den Erfolg von Immobilienentwicklungsplänen erhöhen.
Mitarbeitende: Diese Zertifikate sind ein wertvoller Qualifikationsnachweis und erhöhen die Einsatzmöglichkeiten, insbesondere in leitenden Projektrollen.
Handwerkliche Meisterausbildungen (z. B. Maurermeister, Zimmerermeister)
Für Unternehmen, die eigene Bauabteilungen unterhalten oder Baumaßnahmen in Eigenregie durchführen, kann auch der Meistertitel im Handwerk relevant sein.
Meister befähigt zur Ausbildung im jeweiligen Gewerk und zur Leitung eines handwerklichen Betriebs.
Erhöhte Glaubwürdigkeit und Sicht auf das gesamte Baugeschehen: Ein Meister kann gemeinsam mit Architekten und Ingenieuren detailorientierte Planungen vornehmen.
Befähigungen und damit verbundene Berechtigungen
Die wichtigsten Berechtigungen im Kontext von Immobilienentwicklung und Masterplanung hängen stark vom jeweiligen Abschluss ab. Grundsätzlich gilt:
Bauvorlageberechtigung: Erhalten Architekten und Bauingenieure nach Eintragung in die jeweilige Kammer. Unerlässlich für die rechtlich verbindliche Einreichung von Bauanträgen.
Verantwortliche Projektleitung: In vielen Unternehmen Voraussetzung für leitende Positionen, insbesondere bei Bau- und Immobilienprojekten (Zertifizierungen wie PMP (PMI) oder Level C/B (GPM/IPMA) sind dabei oft gern gesehen).
Unternehmerische Verantwortlichkeit: Meistertitel, Betriebswirt (IHK) oder andere Fachwirtabschlüsse sind gern genommene Voraussetzungen für die Übernahme von Führungsaufgaben oder die Selbstständigkeit in der Immobilienbranche.
Zeitlicher und finanzieller Aufwand
Akademische Studiengänge: Mehrjährige Vollzeit-Ausbildung, hohe zeitliche Bindung, jedoch auch meist hohe Anerkennung auf dem Arbeitsmarkt.
IHK-Weiterbildungen: Zeitlich flexiblere, berufsbegleitende Angebote, im Vergleich zum Studium kürzer, aber auch mit Lernaufwand und Prüfungen verbunden.
Zertifizierungen: Für viele Unternehmen eine schnelle und zielgerichtete Form der Qualifikation. Kosten und Zeit variieren stark.
Unternehmen
Strategische Kompetenz: Geschulte Mitarbeiter*innen können fundierte Masterpläne und Immobilienentwicklungspläne erstellen, die den langfristigen Zielen des Unternehmens entsprechen.
Wettbewerbsvorteil: Gut qualifiziertes Personal sorgt für effizientere Prozesse, weniger Fehler und damit Kostenersparnis in Entwicklungs- und Bauphasen.
Risikominimierung: Kompetente Planung reduziert Projekt- und Investitionsrisiken (Fehlplanungen, Verzögerungen, Budgetüberschreitungen).
Mitarbeitende
Karriereperspektiven: Höhere Abschlüsse und Zertifikate ermöglichen Aufstiegsmöglichkeiten bis in Führungspositionen.
Fachliche Vertiefung: Wer sich in Immobilienwirtschaft, Projektmanagement oder Facility Management weiterbildet, erhält spezialisierte Kenntnisse, die branchenübergreifend anwendbar sind.
Attraktives Gehaltsniveau: Mit wachsender Verantwortung und Expertise steigen in der Regel auch die Vergütungsstrukturen.
Wichtige Aspekte bei der Auswahl der Qualifizierung
Beruflicher Hintergrund: Ein Quereinsteiger in die Immobilienbranche hat andere Anforderungen als eine bereits etablierte Führungskraft.
Zeitliche Ressourcen: Vollzeitstudium versus berufsbegleitende Weiterbildung – realistische Planung ist essentiell, damit das berufliche und private Leben nicht zu stark belastet wird.
Praxisbezug: Insbesondere für die Erstellung von Masterplänen und Entwicklungsstrategien ist ein hoher Praxisanteil vorteilhaft.
Anerkennung: Die Wahl des Anbieters (staatliche Hochschule, IHK, renommierte private Institution) beeinflusst die Anerkennung des Abschlusses auf dem Arbeitsmarkt.
Zielsetzung: Langfristige Karriereplanung und unternehmensinterne Anforderungen (z. B. Bauvorlageberechtigung, Projektleitungsrolle) sollten klar definiert sein, um die passende Weiterbildung zu wählen.